Seekabelendstellen
2013

»Heute starten wir das Internet des 21. Jahrhunderts. Sie sehen aber noch nichts.«
Mit diesen Worten begrüßte Vinton G. Cerf, einer der Väter des Internets, 2012 das neue Internetprotokoll Version 6.

Das Internet begründet die vierte industrielle Revolution.
Das neue Internetprotokoll IPv6 ermöglicht das ›Internet der Dinge‹.

Um den Datenfluss per Internet herzustellen, sind die Kontinente der Erde durch Kabel miteinander verbunden. Mehr als 300.000 Kilometer unterseeisch in den Ozeanen verlaufender Glasfaserkabel ermöglichen eine weltweite Vernetzung.

Diese Kabel landen an vier ›Seekabelendstellen‹ (SKE) benannten Orten unterirdisch in Deutschland an.
Sie befinden sich in der Nähe von Norden in Ostfriesland (TAT-14 / SEA-ME-WE 3 / Germany-Netherlands), bei Westerland auf Sylt (CANTAT-3 / AC-1), bei Puttgaden auf Fehmarn (Fehmarn Belt) und nahe Ribnitz-Damgarten bei Rostock (Germany-Denmark 2).

An diesen Kontaktpunkten an der Nord- und Ostseeküste entstanden die Fotografien.

Während der Beschäftigung mit und der Fotografie an dieser Thematik erfuhren die vier benannten Orte der Seekabelendungen eine starke inhaltliche Aufladung.

Edward Snowden, damaliger Mitarbeiter des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA, veröffentlichte als streng geheim eingestufte Informationen. Diese belegen die vollzogene Überwachung der weltweiten Internetkommunikation durch die NSA und das britische Spähprogramm Tempora.

Nun sehen wir auf den Fotografien trotz unsichtbar geführter Informationsleitungen Orte vollzogener Spionage per Datendiebstahl und potentieller Bedrohung durch terroristische Anschläge. 

 

Bildmotiv 1: Fehmarn Belt

Bildmotiv 2: Germany-Denmark 2

Bildmotiv 3: CANTAT-3 / AC-1

Bildmotiv 4: TAT-14 / SEA-ME-WE 3